Montag, 16. Dezember 2019

Ball mit "Quaker"-Motiven - die Entstehung

Im Dezember 2013 habe ich von der Vorlage "Quaker Ball" von Amaryllis Artwork (Denise Harrington Pratt) geschwärmt. Ich habe einige Zeit gegrübelt, ob ich die Original-Vorlage kaufen sollte, denn 29,00 €uro fand ich ziemlich viel. Auch wenn die Designerin "nur" historische Muster zusammengetragen hat und die Form des genähten Balls keine neue Erfindung ist, so finde ich allein die Mühe, die sie sich gemacht hat, den Ball zu entwickeln, zu sticken und zu nähen und eine Anleitung zu schreiben, so lobenswert, dass ich sie unterstützen wollte. Das kann man aber nur, indem man auch Vorlagen der Designerin kauft, auch wenn man sie später anders stickt; denn wie soll im Zeitalter des Internets eine Vorlagendesignerin von ihren Entwürfen leben können, wenn nur wenige gekauft, dafür aber zahlreiche weltweit "for free" verbreitet werden? Man kann aber etwas Geld sparen, indem man in den USA über das Internet einkauft und zusätzlich noch die Aktionen der Anbieter studiert.

Nach Angaben der Designerin benötigt man für das Sticken ca. 50 Stunden (zumindest habe ich das in der Beschreibung zu einem Workshop zu diesem Ball gelesen bei http://www.mvc-ega.org/workshops.htm). Wie lange ich tatsächlich nur zum Besticken des Stoffes benötigt habe, kann ich gar nicht sagen, aber nachdem ich 2014 begonnen hatte, konnte ich mich nur schwer von den Teilen trennen und stickte und stickte und stickte.
Bei den Motiven war mir die Gesamtwirkung wichtig. Deshalb habe ich außer dem Achteck mit meinen Initialien und der Jahreszahl nur Motive ohne Richtung ausgewählt und möglichst nur grafische Quakermotive benutzt. Bei den selbstentworfenen habe ich mich bemüht, nur Motive zu entwickeln, die auch gut auf ein Quakermustertuch passen würden. Außerdem habe ich mich von Stickereien anderer Blogger inspirieren lassen.
Zuerst habe ich die Motive herausgesucht, die mir besonders gut gefielen. Diese habe ich unverändert nach Vorlage gestickt. Ein paar weitere Motive habe ich mehr oder weniger stark verändert. Beim Sticken kamen mir immer mehr Ideen, so dass ich schließlich eifrig eigenen Motive entwickelte (und zwar mehr, als ich eigentlich benötigte..). (Auf einige Zeichnungen werde ich noch für andere Projekte zurückkommen, denn ich habe alle Entwürde aufgehoben.)

Die Motive habe ich alle mit dem Farbverlaufsgarn von Anchor Nr. 1349 zweifädig auf weißem, 14-fädigem (35 ct.) Leinen von Zweigart (Edinburgh) gestickt. Die Umrandungen habe ich mit DMC Nr. 793 einfädig gearbeitet. Dabei habe ich mich nicht mehr an die Arbeitsanleitung der Designerin gehalten, sondern die Umrandungen mit einem doppelten Vorstich (engl. double running stitch)[http://www.annatextiles.ch/vo_sti/vo_disc/vo_gronwoldt/voc_gronw.htm] gestickt. Bei den Acht- und Sechsecken habe ich erst das Motiv gestickt und dann die Umrandung gearbeitet, bei den Quadraten erst die Umrandung und dann die Motive. Das würde ich jederzeit wieder so machen.

Nachdem ich alle Teile gestickt hatte, habe ich sie mit einem Zentimeter Nahtzugabe ausgeschnitten. Für die Anordnung habe ich sie solange hin und her geschoben, bis ich endlich zufrieden war. Schnell noch ein Foto geschossen, falls sie mir durcheinander geraten.



Allerdings musste der Ball auf seine Vollendung aus zeitlichen Gründen warten. Die Teile wurden eingepackt und gerieten in Vergessenheit. Nach fünf langen Jahren entdeckte ich sie und holte ich sie aus ihrem Dornröschenschlaf. Trübes nebliges Wetter beflügelten meine Finger. Ein Ufo-Wochenende reichte aber nicht aus. Ich habe drei Tage für das Zusammennähen gebraucht.


Bevor ich die letzte Naht geschlossen habe, habe ich den Ball mit Bastelwolle schön rund ausgestopft.

Voila! Der fertige Ball hat einen Durchmesser von ca. 13 cm.





Montag, 2. Dezember 2019

Rassel "Mini-Dux"


Zur Geburt der kleinen Jonna wollte ich eigentlich eine Pferde-Spieluhr nähen. Jonnas Mama hat einen kleinen graubraunen Isländer namens Dux, der mir als Idee vorschwebte. So habe ich mir bei der Firma Tiekids ein Nähset Kordelesel bestellt und um graubraunen Webpelz (möglichst etwas mehr) gebeten. Der Versand erfolgte geschwind und ich machte mich ans Nähen.
Doch das Spielwerk war zu groß. So wurde der Bauch von "Mini-Dux" mit einer Rasseldose ergänzt und ins Köpfchen kam ein kleiner Kunststoff Quietscher.



Der Kopf wurde mit dem in der Bastelpackung enthaltenen Drehgelenk drehbar um 360 Grad und die mitgelieferten Sicherheitsaugen waren leicht einzusetzen. Die Sicherheitsnüstern lies ich weg, so gefiel es mir beser.


 Als Schwanz war eine dicke Kordel vorgesehen, aber das passte nicht so richtig. Die Kordel aufdrehen war die eine Idee, ich hatte aber die Befürchtung, dass dies zu einem möglichen Verschlucken führen könnte. Ich entschied mich einen Schwanz aus Webpelz zu nähen.


Die Zusammensetzung der Kordelbeinchen war etwas fummelig. Damit die Kordeln leichter in die Hufe passen, habe ich die Kordelenden mit Zwirn umwickelt und vernäht und dann ans Ende einen Knoten gemacht. So kann nichts beim Spielen so leicht aufgehen.






Strahlende Augenpaare waren meine Belohnung fürs Nähen. Mir hat es viel Spaß gemacht. Allerdings ist es eine fusselige Arbeit - man sollte den Webpelz inbedingt auf einer glatten Oberfläche verarbeiten.